Such Dir deine Note
selber aus
Was ist gut? Und wer entscheidet das? hat Deutsche Designer Club e.V nach Idee von Friedrich von Borries in einer Designwettbewerb, wo Mikala Holme Samsøe Jurymitglied war, gefragt.
Der Wettbewerb hat sie inspiriert das Experiment an der Hochschule Augsburg auszuprobieren: Was passiert wenn Studierenden einfach ihre Noten selber entschieden?
Hier einen Auszug aus dem Artikel:
( …) Wer diesen Prozess [der Designwettbewerb] durchexistiert hat, dem ist es im Herzen klar, dass einige Bewertungen, wenn nicht Willkür, dann zumindest einen gewissen Zufall ausgesetzt sind, und dass man das Ergebnis nicht persönlich nehmen sollte.
Das ist eine Erkenntnis, die das auch junge Studierende gut gebrauchen können. Als Hochschullehrerin habe ich deshalb diese Methoden angepasst und mit Masterstudierenden ausprobiert. Anfang des Semesters habe ich gefragt was Noten für sie bedeuten. Die Mehrheit hat von Stress gesprochen und davon, dass sie im Zweifelfall überlegen, was wohl der Lehrenden gefallen würde. Ich habe ihnen angeboten, ihre eigene Note selbst entscheiden zu können, nach einem Verfahren das wir gemeinsam festlegen.
( ….)
„Und die Studierenden? Wie ging das aus? Was wollten sie? In ihrer Entwurfsarbeit haben sie sich gleich am Semesteranfang explicit gewünscht, eine individuelle Note und Bewertung von mir als Lehrende zu bekommen. In ihrer Seminararbeit dagegen, haben sie am Ende einstimmig vorgeschlagen, dass sie die gleiche gemeinsam verhandelte Note bekommen wollen, weil alle – und ich auch – der Meinung waren, dass es eine große Übereinstimmung gab, in Inhalt und Einsatz. Im Raum standen zwei mögliche Noten.
Nachdem ich die Studierenden zum Schluss alleine im Raum gelassen habe, haben sie mich nach einer Weile wieder hereingebeten und gesagt: Es gab in der Gruppe Uneinigkeit, ob es die eine oder die andere Note sein sollte. Sie hätten gerne, dass ich die finale Entscheidung treffen würde, weil - wie sie meinten: „Beide Noten sind gut, da Noten ja eigentlich weniger ernst zu nehmen sind.“
Das finde ich „sehr gut“.
